Neid: Ein verkanntes Gefühl voll mächtiger, märchenhafter Möglichkeiten!
Märchen sind nicht doof !!!
Es war mir eine große Freude, am Freitag alte und neue Gesichter beim Seminar zu treffen. Nach dem leckeren Abendessen starteten wir in einem besonders schönen Seminarraum mit der Vorstellungsrunde und der Frage nach unseren Erwartungshaltungen an das Seminar.
Von „Gar keine Erwartung“ bis „Was hat Neid mit Märchen zu tun?“ oder „Hauptsache Märchenseminar“ war alles dabei...
Nach der Vorstellungsrunde ging es los. Die erste Frage: Wann warst Du schon einmal neidisch, auf wen, auf was??? Diese Frage war doch eine Herausforderung für alle und konnte auch nicht von jedem spontan beantwortet werden.
Zur Einstimmung auf das Thema erklärte uns Katja erst die verschiedenen Formen des Neids (selbstzerstörerisch, fremdzerstörerisch, konstruktiv) - und danach erzählte sie noch drei unterschiedliche Neid-Märchen: von einem Mann, der immer mehr wollte; von zwei sehr unterschiedlichen Freunden, die überhaupt nicht aufeinander neidisch waren und von einem König, der sich um seinen Sohn sorgte, ihm aber, trotz Reichtum und Kontakten nicht helfen konnte, weil innere Zufriedenheit einem nicht von außen gegeben werden kann.
Samstag nach dem Frühstück ging es dann in die „Vollen“. „Schneewittchen“, dieses Märchen ist wohl jedem bekannt! Und nun, zum Thema Neid!?!? Wir lernten eine ganz neue Seite und Sichtweise von diesem Märchen kennen. Im Gespräch bzw. Austausch wurde aus der bösen Stiefmutter auch des Öfteren eine Schwiegermutter… kleine freudsche Fehlleistung :-)
Fazit für mich: Die Stiefmutter ist für mich eine „ganz arme Wurst“, völlig gefangen in ihrem Schönheitswahn, kein Blick nach rechts oder links, nur mit sich selbst beschäftigt, von Neid zerfressen, der sie letztendlich das Leben kostete.
In Zweierteams konnten wir Teilnehmer in die Rolle von der Stiefmutter oder Schneewittchen schlüpfen. Die Erfahrungen wurden dann im Plenum geteilt. Ich denke, jede und jeder von uns sieht das Märchen „Schneewittchen“ jetzt mit ganz anderen Augen und hört dieses Märchen mit ganz anderen Ohren.
Nach der Mittagsruhe dann das nächste Märchen: „Das Glück lag auf dem Weg“, doch der Hauptakteur dieses Märchens sah das Glück einfach nicht, nahm es nicht wahr, da er neidisch auf alles und jeden war, weil er meinte, jeder habe mehr als er. So verpasste er vor lauter Neid irgendwie das Leben.
Jeder erstellte im Anschluss eine Liste mit sieben materiellen und sieben immateriellen Sachen, von der man meinte, diese Dinge unbedingt zu brauchen. Es gab doch so einige Übereinstimmungen wie: eine Bleibe bzw. ein Zuhause, Nahrung, Kleidung, Gesundheit, Zufriedenheit und ähnliches.
Den Abend genoss ich mit Ingrid und Norbert in der wunderbaren Jod-Sole-Therme von Bad Bevensen. Immer wieder ein Genuss für mich.
Am Sonntag dann das vorerst letzte Märchen, ein Märchen aus Brasilien mit einer Schwester und Stiefschwester als Hauptpersonen. Die eine Schwester war vom Glück gesegnet, die andere eben nicht… Und als diese auch noch von ihrer eigenen Mutter fallen gelassen wurde, half die Glücks-Schwester der anderen Schwester und teilte ihr Glück mit ihr. Sie war in der Lage, zu gönnen statt zu neiden.
Mit einer Traumreise fand dieses wunderbare Wochenende seinen Abschluss. Zum Abschied gab es für jede und jeden noch eine Engelkarte von Katja.
Wenn es irgendwie passt, bin ich im nächsten Jahr wieder dabei 😊 Save the date, geplant ist das Wochenende vom 13.-15. Juni 2025.
In diesem Seminar fühlen sich auch Paare sehr wohl; dieses Jahr waren vier Paare und acht Einzelteilnehmer*innen dabei.
Na, neugierig geworden? Dann sei im nächsten Jahr dabei.
Liebe Grüße von Andrea